„Das Chaos mit den Liegenschaften als Hindernis des griechischen Wachstums“



Ein ausführlicher Artikel der „New York Times“ ist der enormen griechischen Bürokratie und dem völligen Organisationsmangel rund um das unbewegliche Vermögen mit dem Ergebnis, dass dadurch groteske Situationen entstehen, gewidmet, mit dem Hinweis, dass dies Hindernisse eines Landes darstellen, das sich bemüht, aus der Krise zu kommen. 

„In Zeiten der Satellitenbilder, der elektronischen Archivierung und dem unmittelbaren Informationsaustausch, wird die Mehrheit der Archive des unbeweglichen Vermögens weiterhin in handschriftlichen Büchern – sortiert nach Nachnamen – geführt, ohne Klarheit über die Aufteilung des Vermögens, und ohne dass jemand genau sagen kann, ob das gleiche Eigentum einer oder zehn Personen gehört“, führt der Artikel aus. 

„Während Griechenland versucht, den Ausweg aus der wirtschaftlichen Krise historischen Ausmasses zu finden, 60% der jungen Menschen ist arbeitslos, betonen viele Analytiker das Fehlen eines geeigneten Vermögensregisters als eines der grössten Hindernisse des Fortschritts“, betont der Autor und stellt fest, „dass diese Tatsache ausländische  Investoren abschreckt, die Privatisierung für Athen schwierig macht gemäss den Verpflichtungen, die sie mit dem Hilfspaket eingegangen ist und die Einnahme der Vermögenssteuern fast unmöglich macht“. 

Er erinnert daran, dass Griechenland zur Ausfindigmachung der Eigentümer von landwirtschaftlichen Flächen, um auch diese zu besteuern, in die Verbindung der ausserordentlichen Abgabe für unbewegliches Vermögen mit der Stromrechnung geflüchtet ist.

„Diese Situation ist äusserst störend, da Griechenland hunderte Millionen von Dollar in den letzten zwei Jahrzehnten zur Verfügung gestellt wurden, aber mit sehr geringem Fortschritt. Irgendwann, Anfang 1990, hat Griechenland mehr als 100 Mio. Dollar zur Erstellung eines Katasterregisters von der Europäischen Union erhalten, jedoch hat die Europäische Union die Rückzahlung verlangt, als sie das Ergebnis sah“.

Heute ist weniger als 7% des Landes kartiert, mit den übrigen balkanischen Ländern verglichen - nach Jahrzehnten des Kommunismus und der Bürgerkriege -,scheinen diese im Thema des Vermögensregisters weiter fortgeschritten zu sein als Griechenland.

„Einige Spezialisten fragen sich, ob überhaupt ein politischer Wille besteht, die Dinge in eine Ordnung zu bringen. Eine Armee von Anwälten, Ingenieuren und Architekten verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem ständigen Feilschen um Fragen des Landbesitzes.  Und das Fehlen von Waldkarten hat sich für einige als profitabel erwiesen. Forscher haben z.B. die Bauentwicklung in grossen geschützten Waldgebieten nach Bränden festgestellt“ betont die Times. 

Es wird bemerkt, dass der einzige Teil des Landes, welcher ein aktualisiertes und funktionelles Katasterregister hat, die Dodekanisa sind. Und dies aufgrund der italienischen Herrschaft von 1912 (die Landnutzung wird noch immer vom italienischen Gesetz bestimmt), weshalb im Vergleich zum übrigen Griechenland dies als durch „Hightech Technologie“ geregeltes System betrachtet wird. 

Das Ziel, die Einrichtung eines angemessenen Katasterreigsters bis zum Jahr 2020, wird von den griechischen Beamten als optimistisch bezeichnet. Zum Schluss stützen sie sich darauf, dass Griechenland wahrscheinlich 1,5 Mrd. Dollar ausgeben wird, um das System in Ordnung zu bringen, schliesst der Artikel ab. 

Quelle: Ethnos.gr

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