Vorteile einer stabilen europäischen Steuerumgebung
Pressemitteilung Deloitte
Deloitte veröffentlichte die Europäische Steuerstudie 2013,
eine jährliche Studie, die Trends der sich stetig wechselnden Steuerumgebung wiedergibt,
wie dies von den Steuerabteilungsleitern beobachtet wird, mit dem Ziel ihres besseren
Verständnisses.
Fast 1‘000 Unternehmen haben auf die Fragen der
Steuerumfrage 2013 von Deloitte geantwortet. Die Antworten erstaunen oft
aufgrund ihrer Einstimmigkeit, auch wenn diese aus verschiedenen Organisationen
in Bezug auf Grösse und Infrastruktur stammen, aber auch der unterschiedlichen wirtschaftlichen
Umgebung ihrer Tätigkeit.
Schaffung einer konstanten Steuerumgebung
Aufgrund der Untersuchung sind die Faktoren, die eine
Unsicherheit bezüglich der Steuern verursachen:
- die oft wechselnde Gesetzgebung,
- die rückwirkenden Änderungen der Gesetzgebung,
- die unklaren, widersprüchlichen oder unvollständigen Richtlinien der Steuerbehörden,
- das unklare oder schwache Regulierungssystem für individuelle Lösungen und
Vorentscheidungen,
- die langandauernden gerichtlichen Verfahren.
Gemäss der Studie wünschen die Steuerabteilungsleiter v.a.
eine konstante Steuergesetzgebung. Die wichtigste Frage ist, auf welche Viele
hinwiesen, dass ihr bereits komplexes Steuersystem durch die stete Einführung
neuer Gesetze noch komplexer wird. Nebst der Kosten, die sich aus den Anpassungen
an die Änderungen ergeben, aber auch die Ausbildung der Steuerteams, die
stetige Gesetzesänderungen ist der Hauptgrund, die die Steuerunsicherheit
heranwachsen lässt. Diese stellen sogar einen Punkt dar, welchen Viele
einzudämmen versuchen würden, so dass ihre Länder bezüglich der Steuern
wettbewerbsfähiger werden.
Griechenland grösste Schwierigkeit in ihrem Steuersystem
Auf der anderen Seite erkennt die Studie Faktoren, die das
Steuersystem eines Landes günstiger machen:
- Die Einfachheit der Regelungen
- Die Vorsorge und Annäherung zur Zusammenarbeit der Steuerbehörden
- Die Sicherheit und Vorhersehbarkeit der Zukunft
- Die Steuersenkungen
Basierend auf diesen Kriterien gehören Holland und England, innerhalb
der grossen Volkswirtschaften Europas, zu den Ländern mit den günstigsten
Steuersystemen für Investitionen. Länder, welche hart gearbeitet haben und dies
mit grossem Erfolg, um attraktiver für internationale Unternehmen zu werden. In
der Gesamtbewertung befinden sie sich jedoch hinter den kleineren
Volkswirtschaften Luxemburg und der Schweiz. Im Gegensatz dazu werden Italien
und Russland, in den grossen Volkswirtschaften Europas, als die Länder
betrachtet, in welchen das Steuersystem die Investoren abschreckt, aufgrund der
sich rasch verändernden Gesetzgebung, der Unklarheiten und der unterschiedlichen
Auslegungen der steuerlichen Rahmenbedingungen.
Griechenland, Polen und Portugal werden von den STeuerabteilungsleitern als die Länder mit den grössten
Herausforderungen und den grössten Schwierigkeiten in ihren Steuersystemen
betrachtet.
Unternehmen wollen nicht weniger Steuer bezahlen
Die Unternehmen zielen nicht darauf ab, weniger Steuer zu
bezahlen, aber ihre Priorität ist es, diese richtig zu erhalten und ihre
steuerlichen Anpassungen zu verbessern. Aus diesem Grund stehen die Steuerabteilungsleiter
unter Druck, um abzusichern, dass ihre Unternehmen konsequent in ihren
Steuerverpflichtungen und Kontrollen sind. Im Gegensatz zu dem, was viele Leute
glauben, liegt ihr Erfolg nicht in der Steuersenkung, aber in der steuerlichen
Anpassung. Das Geheimnis des Erfolgs ist die rechtzeitige Einreichung der
Steuererklärungen und der entsprechenden mit der Anpassung zusammenhängenden Arbeiten.
Aufgrund dieser Tatsachen basiert der grösste Teil des
Drucks der Steuerabteilungsleiter auf den stetigen Änderungen der Steuerregelungen.
Die meisten der Befragten äusserten, dass sie einfache Steuersysteme wünschen
und dass die erhöhte Sicherheit, das Ergebnis der erhöhten Einfachheit sein
kann.
Griechenland das am wenigsten freundliche Steuersystem für Unternehmen
In diesem Rahmen erklärt Frau Maria Trakadi, Leiterin der
Steuerabteilung Deloitte Griechenland: „Die europäische Steuerstudie zeigt die
wichtigsten Faktoren, Punkte, die ein Steuersystem attraktiv für Investitionen
macht. Unternehmen und Investoren brauchen ein stabiles Steuersystem, das über
eine Annäherung zur Voraussicht und Zusammenarbeit von Seiten der
Steuerbehörden verfügt, Steuererleichterungen vorschlägt und Vertrauen für die
Zukunft vermittelt. Was müssen wir also ändern, um Griechenland zu einem
attraktiven Investitionsziel zu machen?
Wir müssen für die Unternehmen eine Umgebung der Stabilität
schaffen, innerhalb welcher sie langfristige Investitionsprogramme anwenden
können. Die Tatsache, dass das Steuersystem Griechenlands das am wenigsten
freundliche gegenüber den Unternehmen ist - gemäss der Studie -, ist
beunruhigend, aber war auch zu erwarten und uns damit den Bedarf zum
unmittelbaren Wechsel der Mentalität aufzeigend. Die Steuerbehörden müssen
endlich Gesamtlösungen anbieten, wie die Anwendung von Vorentscheidungen und
schnelle Lösungen von Steuerfragen mittels Schlichtung sowie konstruktiv mit
den Steuerpflichtigen zusammenarbeiten, so dass ein Gefühl gegenseitiger
Befriedigung geschaffen wird. Wir müssen so schnell wie möglich zu einem
stabilen, einfachen, gerechten und wettbewerbsfähigen Steuersystem finden, die
häufigen oder auch rückwirkenden Änderungen in der Gesetzgebung, die
Unklarheiten, widersprüchlichen oder unvollständigen Richtlinien der
Steuerbehörden, sowie auch der langandauernden gerichtlichen Steuerstreitigkeiten
umgehen. Es ist gleichgültig, ob wir über die niedrigsten Steuersätze verfügen,
wichtig ist, dass sie gerecht und vorhersehbar sind. Nur auf diese Art ist
unser Steuersystem in der Lage die Investitionen anzuregen und als Folge davon
unsere Wirtschaft zu stärken“.
Quelle: Deloitte
Detaillierte Studie: "European Tax Survey - The benefits of stability" (Quelle Deloitte)
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